Heute schreibe ich zum ersten Mal einen Beitrag zu einer Blogparade. Diese wurde von Tabea von mama-baby-visionen.de ins Leben gerufen, um Tipps und Erfahrungen von stillenden Müttern zu sammeln, die einen gelungenen Stillstart unterstützen sollen.
Ich hatte zum Glück keine großen Startschwierigkeiten, aber auch über meine kleineren Problemchen möchte ich gerne berichten:
Mir war schon lange bevor ich schwanger wurde klar, dass ich stillen werde. Schon als Kind und Jugendliche war es für mich irgendwie normal, dass man seinem Baby die Brust gibt, obwohl ich in der Generation aufgewachsen bin, in der kaum wer gestillt hat, meist aufgrund von ‚zuwenig Milch‘. Eigentlich kann ich mich auch nicht erinnern, jemals Bekannte, Verwandte oder Freunde der Familie dabei gesehen zu haben. Dennoch war es so in meinem Unterbewusstsein: „die Kuh säugt das Kalb, die Sau die Frischlinge und die Menschenmama ihre Menschenbabies“. Erst während meiner Schwangerschaft habe ich erfahren, dass es auch Frauen gibt, die nicht nur nicht stillen können, sondern auch garnicht stillen wollen… für mich irgendwie nicht nachvollziehbar, aber das ist ein anderes Thema.
Kurz nach der Geburt unseres Babys mitten in der Nacht konnte ich es problemlos anlegen. Es war leider ein Kaiserschnitt aber die angeblichen Problemchen beim Saugen traten nicht auf. Ich machte mir auch ehrlich gesagt nie Gedanken darüber, was wäre, wenn es mit dem Stillen nicht funktionieren würde. Jedenfalls war es ein lustiges Gefühl, an der Brust besaugt zu werden.
Doch schon am nächsten Abend fing es an: unser Hörnchen hatte Hunger, Mäulchen weit offen und weinte. Also legte ich es an. Mir wurde nicht gezeigt, wie man das macht, ich probierte es einfach intuitiv. Das Zwergal riss den Mund noch weiter auf, nahm die Brustwarze auch ganz in den Mund, statt jedoch zu saugen bewegte es den Kopf schnell hin und her, so als würde es noch suchen… ganz kurz wurde dann immer wieder getrunken, dann aber das gleiche Spiel von vorne. Natürlich ärgerte das unser Baby so sehr, dass es immer grantiger wurde und nach jedem Fehlversuch lauthals quiekte. So verbrachte ich die Nacht hauptsächlich damit, meinen kleinen Finger in das hungrige Mäulchen zu stecken, denn das beruhigte zumindest.
Frisch ausgeschlafen am nächsten Tag waren die Trinkversuche wesentlich besser. Hörnchen suchte zwar immer noch eine Weile, wenn es die Brustwarze gefunden hatte saugte es jedoch ziemlich an und trank auch einiges. Und das quasi den ganzen Tag lang. Dadurch taten mittlerweile meine Brustwarzen schon etwas weh, hauptsächlich beim ersten Ansaugen.
Als es gegen Abend mit dem Stillen wieder schlechter funktionierte, entschied ich mich, eine Schwester um Hilfe zu bitten. Wir gingen ins Stillzimmer, ich erhoffte mir fachlichen Rat und jede Menge Tipps. Was ich jedoch bekam, zusätzlich zu einer längeren Wartezeit auf die Schwester, die Ansage, ich solle das Baby mal beruhigen. Ok. Hörnchen hatte sich vor lauter Hunger und Ärger schon etwas reingesteigert. Ich nahm es auf dem Arm und schaukelte es, bis es weniger weinte. Dann begab ich mich in Stillposition. Das einzige, was die Schwester jedoch machte war, meine Brust in Babys Mund zu stecken. Und nein, das half gar nichts, denn das hatte ich selbst schon probiert! Nach etlichen Versuchen trank unser Zwergal dann wieder ein bisschen. So verlief die zweite Nacht zwar besser als die erste, aber richtig zufrieden waren wir beide nicht. Ich war durch diese Situation, das Kind nicht einfach stillen zu können, innerlich schon etwas unruhig, was sich sicher auch aufs Baby übertragen hat. Außerdem waren mit mir im Zimmer noch 4 andere frischgebackene Mamas, die in der Nacht sicherlich kein anhaltendes Babygeschrei brauchten. Beschwert hat sich niemand, aber es war mir trotzdem unangenehm. Die merhmaligen Bitten an die Schwester, mir behilflich zu sein, gab ich irgendwann auf. Denn es war jedes Mal, egal welche Schwester kam, blosses ‚Brust in den Mund stopfen‘.
Erst am nächsten Tag in der Früh war eine Schwester im Dienst, die mir, ohne dass ich danach gefragt hätte, eine gute Stillposition zeigte und meinte, ich solle darauf achten, dass das Baby die ganze Brustwarze in den Mund nimmt. Gebracht hat es zwar nicht viel aber ich war schon mal dankbar, dass mir wer brauchbare Dinge sagte.
Mir war der Krankenhausaufenthalt aber schon zu viel, hatte ich doch eine Hausgeburt geplant und mich nach meinem Zuhause und ruhiger, vertrauter Atmosphäre gesehnt!
So ging ich am 2. Tag nach der Geburt nach Hause. Meine Brustwarzen waren zwar etwas beleidigt aber ich hatte eine super Hebamme, die quasi auf mich wartete. Diese Tatsache ließ in mir garnicht erst den Gedanken aufsteigen, was wäre, wenn ich das Baby auch zu hause nicht gut stillen konnte. Ehrlich, ich hatte noch immer nicht darüber nachgedacht!
Daheim war ich einfach froh, nicht mehr im Krankenhaus zu sein. Ich kam mir ein bisschen vor wie in einer Seifenblase, alles ganz ruhig und friedlich hier drinnen. Klein Hörnchen schlief brav und wenn es Hunger hatte, legte ich es an. Und siehe da, es hat einfach so geklappt! Manchmal gab es noch kurz Herumgesuche aber dann saugte das Kind wie ein Weltmeister! Und das ständig. So gut, dass das Geburtsgewicht nach 4 Tagen wieder erreicht war und sich nach nur 7 Wochen bereits fast verdoppelt hatte!!
Meine Brustwarzen schauten für 4-5 Tage schlimmer aus, als es sich anfühlte. Sie waren sogar etwas wund, das tat allerdings nur beim Ansaugen kurz weh.
Abschließend kann ich nur sagen, dass eine positive Einstellung und vor allem Ruhe und auch vertraute Atmosphäre sehr wichtig für einen gelungenen Stillstart sind!
Den letzten Erfahrungsbericht in der Blogparade „Schmerzfreier Stillstart“ hat Maternita auf ihrem Blog geschrieben.
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.