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VideoSangha.net

Einen weiteren Ort, an dem man einen guten Einblick in den Triratna Orden und desen Vorträge erhält, werde ich hier vorstellen. Während man sich bei freebuddhistaudio.com Tonaufnahmen anhören oder downloaden kann, gibt es unter VideoSangha.net Videos zum anschauen.

Ich finde die Triratna NewsByte Videos sehr ansprechend. Dabei stellen verschiedene Zentren aus der ganzen Welt Projekte vor, die sie eben umgesetzt haben. Ein NewsByte ist dann eine Zusammenfassung aus mehreren dieser Clips.

Es gibt eine Menge Kategorien, nachdenen die Videos gefiltert werden können. Allerdings sind viele Kategorien leer. Besser strukturiert sind die Playlisten. Diese sind auch nach Themen benannt. So kann man sich Videos von Ordinationen, verschiedenen Ritualen oder auch von organisatorischen Treffen anschauen.

Die Datenbank scheint nicht so umfangreich zu sein, wie die von freebuddhistaudio.com aber dennoch sehr interessant und wie gesagt, die NewsBytes sind sehr empfehlenswert und freue mich schon auf das nächste.

http://www.videosangha.net/video/Triratna-NewsByte-3

Dharma und vegane Lebensweise

Wenn ich so zurück denke, erinnere ich mich, dass zu meinen ersten relavanten Erfahrungen mit der buddh. Lehre der Dharmapada gehört. Damals war mir eigentlich schon klar, dass das Verursachen von Leid, das es zu vermeiden gilt, auch gegenüber Tieren gilt, steht ja auch so erklärt.

Als meine Freundin startete sich vegan zu ernähren, war das einzige Gegenargument für mich natürlich meine ach so liebe Bequemlichkeit. Ich hatte als Studienanfänger – so dachte ich – keine freie Kapzitäten meine tägliche Gewohnheiten zu ändern. Ich fuhr allerdings täglich mit dem Zug knapp 1h zur FH. Die Zeit nutzte ich zum Nachdenken, zum Wiederholen des interessanten Lehrstoffes, aber vorallem auch zum Lesen von buddh. Literatur.

Und im Gegensatz, zu dem Wellnesstrend – Buddhismus auf Sitzmeditation zu reduzieren – bedeutete der Dharma für mich im Wesentlichen ein ethisches Leben zu führen. Unter den vielen ökologischen und gesundheitlichen Gründen sich für eine vegane Lebensweise zu entscheiden, empfand ich sie als selbstverständlich, um ein ethischeres Leben führen zu können.

Im letzten Newsletter des ÖBR, wurde die neue deutschsprachige Seite von Dharma Voices for Animals vorgestellt. Die Seite informiert wunderbar, dass es keine Ausreden im Bezug zur buddhistische Lehre und der veganen Lebensweise gibt.

Man kann sich kostenlos anmelden und wird damit quasi Mitglied, um der Organisation den dringend notwendigen Rückhalt in der buddhistischen Gesellschaft zu geben.

Übrigens im buddh. Orden Triratna wurde von Sangharakshita immer wieder klargestellt, dass sich Buddhisten, die es ernst meinen, zumindest in die vegetarische Richtung entwickeln werden.

Unternehmen rechten Lebenserwerbes

Der rechte Lebenserwerb ist vielen, die sich mit den buddhistischen Lehren beschäftigen, bekannt. Da man, besonders in unserer heutigen Gesellschaft, einen Großteil der verfügbaren Zeit und Energie in den Beruf steckt, sollte dieser mit den ethischen Prinzipien am spirituellen Weg übereinstimmen. Ansonsten wird man bemerken, dass einem die Arbeit, wie vermutlich in den meisten Fällen üblich, tief im Samsara festhält. Aber das muss so nicht sein.

Zunächst möchte ich in Erinnerung rufen, dass der Dharma nicht nur für ein Mönchs- oder Nonnenleben gilt. In der Buddhistischen Bewegung Triratna gilt der Leitspruch: Selbstverpflichtung ist primär, Lebensstil ist sekundär. Das heißt nicht, dass die Art in der man lebt unrelevant sei aber wichtiger ist es, welchen Grad eines ethischen und spirituell entwickelnden Lebens man sich zu führen vornimmt.

Viele von uns müssen eine gewisse Menge Geld verdienen um sich materiell gesichert zu fühlen. Tatsächlich wäre es oft möglich auch mit weniger auszukommen. Man hört immer wieder von einigen Menschen, die gut bezahlte Jobs aufgegeben haben um etwas Sinnstiftendes in ihrem Leben zu machen und damit ungleichmäßig zufriedener wurden.

Im westlichen buddhistischen Orden werden diese Erfahrungen  kultiviert und im Rahmen der bestehenden Möglichkeiten in die Gesellschaft integriert. Es wurden mehrere Unternehmungen gegründet, die

  • ihren Teilnehmern die materielle Existenz sichern,
  • den ethischen Prinzipien entsprechen,
  • ein Umfeld spiritueller Freundschaften bildet,
  • den erwirtschafteten Gewinn wird für selbstlose Zwecke spenden.

Ich habe noch keine Ahnung, in welcher Rechtsform das umgesetzt wurde, aber es ist mir wieder ein sehr ansprechendes Thema, auf das ich gestoßen bin. Vorallem, weil auch die Führung auf Team-Basis um die Verantwortung zu tragen, ein großes Thema ist.

Stell dir mal vor, du kommst in die Arbeit, jeder kommuniziert freundlich, wertschätzend und ehrlich. Für viele wird das schon sehr utopisch klingen, aber trotzdem gibt es das schon heute. Das Geheimnis hierfür liegt einfach in der einheitlichen spirituellen Gemeinschaft – der Sangha – aus der die Beschäftigten sich zusammenfinden.

Leider können nicht alle gegründeten Unternehmungen solcher Art langfristig bestehen. Einige sind auch nur gezielt zeitlich begrenzt um beispielsweise die Anschaffung eines Zentrums zu finanzieren. In England ist das wahrscheinlich erfolgreichste Unternehmen dieser Art der Windhorse Online Shop mit seiner Geschenkartikelkette Evolution.

Gruppenfoto des Unternehmens

Triratna – ein Überblick

Ich sehe die buddhistischen Traditionen als verschiedene Verpackungen einer allgemeingültigen Lehre. Verpackungen können nützlich sein, schön, kompakt, aufwendig, … jedenfalls sollten sie passend für die jeweilige Zielgruppe bzw. den Einsatzzweck sein.

Dabei spielt die kulturelle Prägung eine wesentliche Rolle. Ein wertvolles Geschenk wird man selten in feuchtem Zeitungspapier einpacken. Es könnte aber auch Geschenknehmer geben, die ein wertvolles Geschenk nur annehmen, wenn sie es nicht für Luxus halten. Unser Ego und seine Verblendungen sind sehr einfallsreich. Jedenfalls, denke ich, sind die buddhistischen Traditionen als Pfad für noch nicht erwachte Geister gedacht. Daher ist es nur sinnvoll eigene Traditionen zu schaffen, solange diese im vollkommenen Einklang mit der Lehre selbst sind.

Damit sollten die Rahmenbedingungen für eine ausführliche Zusammenfassung zur Ordnung des Triratna gegeben sein. Wie in dem ersten Artikel erwähnt, stützt sich meine Ausführung allein auf Online-Recherche.

Jetzt aber los…

Im Triratna-Orden unterscheidet man nicht zwischen Laien und Mönchen oder Nonnen. Wenn man ordiniert, dann verpflichtet man sich nach bestem Bemühen dem buddhistischen Pfad als primäres Ziel zu folgen. Alles andere kann nur mehr höchstens zweitrangig werden. In welchem Lebensstil das praktiziert wird, bleibt einem selbst überlassen. Die Zentren bieten immer wieder Retreats an. Manche  ordinierte Mitglieder leben zeitweise in den Retreat-Zentren, was dann schon recht klösterlich werden kann.

Zu Zeiten Buddhas gab es über 200 Ordensregeln. Diese wurden zumeist aus bestimmten Anlässen erlassen um zukünftige Konflikte zu vermeiden. Im Triratna-Orden gibt es 10 Vorsätze, die zu befolgen man sich vornimmt. Aus meiner Sicht entsprechen diese mehr oder weniger dem 8-fachen Pfad, aber mag sein, dass ich noch nicht feinfühlig genug bin.

Vor der Ordination kann man Mitra werden. Das bedeutet, man geht ein freundschaftliches Verhältnis mit dem Orden ein, was durch ein kleines Ritual zum Ausdruck gebracht wird. Man nimmt Zuflucht zu Buddha, Dharma und Sangha und nimmt sich die 5 Silas vor. Also quasi der formale Stromeintritt und legt die Triratna Gemeinschaft als den Kontext fest. Das hört sich für Nicht-Buddhisten vielleicht geschwollen an, aber es gibt einem Sicherheit, wenn man sich auf eine Verpackung festgelegt hat.

Mit der Zeit haben sich „Betriebe rechten Lebenserwerbes“ gebildet die es den Mitarbeitern erleichtern, ihr Leben im Einklang mit der buddh. Lehre zu finanzieren, darüber hinaus Kapital für die Erhaltung von Zentren oder Hilfsorganisationen zu beschaffen. Und aus der gemeinsamen Arbeit von spirituellen Menschen ergeben sich vermutlich eine Menge fruchtbarer Entwicklungsmöglichkeiten.

Selbes Konzept, aber andere Rahmenbedingungen bei den buddhistischen Wohngemeinschaften. Wohngemeinschaften haben viele Vorteile. Teilt man sich einen gemeinsamen spirituelle Weg, stelle ich mir das auch sehr motivierend und fruchtbar vor.

Zurück zum Orden…

Die Vorbereitung für die Ordination dauert mehrere Jahre. Mit zwei spirituellen Mentoren, das sind erfahrene Ordensangehörige, begibt man sich durch diesen Prozess der Selbsterkenntnis. Wie das genau abläuft, ist nicht beschrieben, vermutlich, weil sich das individuell ergibt.

Inhaltlich finden sich folgende Schwerpunkte:

Im Gegensatz zu den Praktiken von verschiedenen Sekten, wo Schüler oft sehr isoliert werden, werden Neulinge motiviert, spirituelle Freundschaften in horizontaler und vertikaler Dimension zu bilden. Ich habe in meinem Leben schon ähnliche Erfahrungen gemacht, auch außerhalb des Buddhismus. Zum Beispiel genieße ich mit meiner Verlobten eine horizontale spirituelle Freundschaft. Wir befassen uns beide auf unsere eigenen Weisen und mit unterschiedlichen Konditionierungen mit der buddh. Lehre und führen dann eine Menge Gespräche über unsere Erkenntnisse. Dadurch werden die Erkenntnisse nochmal bewusst reflektiert und möglicherweise auch kritisiert.

Als vertikale sprituelle Freundschaft würde ich die Art bezeichnen, wo dieser Weisheitstransfer eher unidirektional passiert. Dabei sehe ich das erst jetzt, im Nachhinein betrachtet als „spirituelle Freundschaft“. Damals empfand ich einfach tiefen Respekt vor der Weisheit meines Gegenübers und versuchte Erkenntnisse aus Gesprächen auf mein Leben zu übertragen und anzuwenden. Das habe ich jetzt vielleicht etwas abstrakt formuliert. Wenn man darüber nachdenkt, fällt einem vielleicht ein Lehrer, ein Kollege oder ein Verwandter – bitte selber gendern – ein, welcher für so eine vertikale Freundschaft selbstverständlich erscheint.

Jetzt muss natürlich die Hierarchie angesprochen werden. Grundsätzlich übernehmen die erfahreren Ordensmitglieder gemeinschaftlich mehr Verantwortung. Allerdings sind Lehrer-Schüler Beziehungen nicht formell geregelt. Tja, das wars. Entweder fehlt hier etwas, oder es ist etwas anarchistisch, oder es ergibt sich – gemäß dem gesunden Menschenverstand – von selbst.

Der Kanon der gelehrten Texte ist traditionell ein kleines Politikum in den buddhistischen Schulen. Bei Triratna gibt es keine Beschränkung der Lehrtexte, Inhalte aus allen Traditionen werden vermittelt. Wichtig sind natürlich die Grundlagen und darüber hinaus wird angedeutet, dass der individuelle Bedarf angibt, wie sich das Studium entwickelt.

Hat man dann die gewisse Reife erreicht, wird man in einem Ordinationsretreat ordiniert. Das passiert im ersten Schritt unter 4 Augen mit einem authorisierten Ordinierten. Dabei erhält man eine persönlich abgestimmte Meditationspraxis, einen buddhistischen Namen, der einem sein Potential bewusst machen helfen soll und eine Art Schärpe als äußeres Merkmal. Diese ist weiß, oder gelb, falls man auch ein Keuschheitsgelübte ablegt.

Fazit

Das war es mit der Vorstellungsrunde. Wer sich durch die paar Erläuterungen angesprochen oder verstanden fühlt, sollte unbedingt mal den Links folgen und die Website durchlesen. Es gibt auch ein paar Texte und Medien zum Download.

Ich hab mir einen Text ausgedruckt und finde darin eine Quelle der Freude wieder. Aber das ist eine andere Geschichte.

Triratna – der westliche Orden

Vor ungefähr einer Woche durchstöberte ich das Internet nach  buddhistischen Zeitschriften, die mich interessieren könnten. Plötzlich landete ich auf einer Seite auf der etwas über einen westlichen buddhistischen Orden stand. Ich war wie elektrisiert.

Zen – irgendwie streng

Zur Erklärung, als ich die Zuflucht zu den 3 Juwelen nahm, ging einiges an Recherche voraus um eine Tradition zu finden die meinem Wesen entsprach. Zum einen ist es schön, dass der Buddhismus so vielfältig ist. Zum anderen … – wie soll ich das kurz und schmerzlos beschreiben – hat vermutlich jeder ein eigenes Bild davon, bis der Weg zu Ende gegangen ist. Jedenfalls gibt es eine Reihe von Traditionen mit Ihren Eigenheiten, die alle irgendwie nicht so richtig von meinem Ego gemocht werden. Somit teilte ich mich in die Schublade „moderner Theravada“ ein und startete meine Praxis im Laiendasein durch:

Tantrischer Buddhismus – irgendwie abgehoben

Jetzt nach über einem Jahr mache ich also die Erfahrung, dass es seit über 40 Jahren bereits eine Tradition gibt, die ursprünglich für die „westlichen“ Buddhisten ausgelegt wurde. Meine Erfahrung dazu stützt sich bislang nur auf Online-Recherche, ist demnach äußerst mäßig.  Kurz zusammengefasst habe ich Folgendes herausgefunden.

Tibetischer Buddhismus – irgendwie hierarchisch und schamanisch

Der Orden Triratna reiht sich nicht in eine der traditionellen Sparten des Buddhismus ein, sondern übernimmt quasi die Inhalte und stellt sie auf den – sagen wir mal – „westlichen“ Kulturkreis angepasst zur Verfügung. Gegründet wurde der Orden in Großbritannien von einem Mönch der im Theravada ordiniert war. Die Webseiten sind sehr transparent und geben Einblicke über Geschichte, Theorie und Praxis, die mich sehr ansprechen. Genaueres folgt, vielleicht … wahrscheinlich.

Traditioneller Theravada – irgendwie distanziert

Ich habe gleich mal in Deutschland angefragt, ob es aktive Verbindungen nach Österreich gibt, aber das ist derzeit nicht bekannt. Schade, weil nach Deutschland oder England zu reisen ist halt nicht so … mein Ding, im Sinne von ökologischer Fußabdruck, finanzielle Ausgabefreude, akustischer Dialekt-Harmonie, … Da findet die Stimme in meinem Kopft schon einen triftigen Grund dagegen.

Würden sich ein paar interessierte Leute finden, könnte man vermutlich ein Art Kennenlern-Retreat in Österreich organisieren. Also wenn jemand interesse hat, kann man sich gerne bei uns melden.  Vielleicht bildet sich zumindest eine österreichische Online-Sangha. Aber ich vermute fast, dass die wenigsten hier von diesem Orden überhaupt wissen.

Triratna – irgendwie sympathisch

Mit relativ zuversichtlichen Grüßen
[toe]