Zitate

[Reblogged] feminismus – oder: mensch sein

…Da muss man keine Geschlechter-Differenzen hervorheben! Wenn man das Verbindende, das Gemeinsame leben könnte, dann wären es nicht die Unterschiede auf die man sich konzentrieren müsste!

Es geht für mich mal wieder ums Fühlen. Fühlen Männer anders als Frauen? Ich denke nicht. Fühlen reiche Menschen anders als arme? Vermutlich nicht. Leben wir nicht alle von der gleichen Energie, Liebe und von gegenseitigem Respekt?…

…Wenn man also anderen unvoreingenommen und mit Respekt begegnet, egal ob Mann oder Frau, arm oder reich, dann ist das meiner Meinung nach die Einstellung, die man immer vorleben sollte. Mit Selbstverständlichkeit Mensch sein – es lohnt sich für das einzustehen woran man glaubt. Wir SIND die Gesellschaft, also lasst uns gestalten und lasst uns vorleben!

Hier gehts zum kompletten Beitrag.

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Ein Idee der Erleuchtung

Wir erfahren eine andere Person nicht als eine Art Mauer, gegen die wir stoßen, und wir erfahren uns nicht mehr als eine getrennte, widerstreitende feste Kraft. Wir erfahren andere auf eine völlig andere Art und Weise. Sie werden durchscheinend oder durchsichtig, da unser Wille nicht mehr auf ihren prallt. Wenn man diese völlig andere, entspanntere, leichtere und freiere Haltung ins Unendliche steigert, erhält man eine ungefähre Idee, was Erleuchtumg eigentlich ist. Die Welt ist die gleiche, aber wir nehmen sie anders wahr. Vielleicht könnte man es mit Verliebtsein vergleichen, nur noch viel intensiver. Auch wenn alles wie zuvor ist, sieht die Welt fast körperlich anders aus.

"Herz und Geist verstehen, Psychologische Grundlagen buddhistischer Ethik", S. 78ff, Sangharakshita, 1998, do evolution Verlag

aus dem Steppenwolf

„Die fehlerhafte und Unglück bringende Auffassung, als sei ein Mensch eine dauernde Einheit, ist ihnen bekannt. Es ist ihnen auch bekannt, daß der Mensch aus einer Menge von Seelen, aus sehr vielen Ichs besteht. Die scheinbare Einheit der Person in diese vielen Figuren auseinanderzuspalten gilt für verrückt, die Wissenschaft hat dafür den Namen Schizophrenie erfunden. Die Wissenschaft hat damit insofern recht, als natürlich keine Vielheit ohne Führung, ohne eine gewisse Ordnung und Gruppierung zu bändigen ist. Unrecht dagegen hat sie darin, daß sie glaubt, es sei nur eine einmalige, bindende, lebenslängliche Ordnung der vielen Unter-Ichs möglich. Dieser Irrtum der Wissenschaft hat manche unangenehme Folgen, sein Wert liegt lediglich darin, daß die staatlich angestellten Lehrer und Erzieher sich ihre Arbeit vereinfacht und das Denken und Experimentieren erspart sehen. Infolge jenes Irrtums gelten viele Menschen für >>normal<<, ja für sozial hochwertig, welche unheilbar verrückt sind, und umgekehrt werden manche für verrückt angesehen, welche Genies sind. Wir ergänzen daher die lückenhafte Seelenlehre der Wissenschaft durch den Begriff, den wir Aufbaukunst nennen. Wir zeigen demjenigen, der das Auseinanderfallen seines Ichs erlebt hat, daß er die Stücke jederzeit in beliebiger Ordnung neu zusammenstellen und daß er damit eine unendliche Mannigfaltigkeit des Lebenspieles erzielen kann. Wie der Dichter aus einer Handvoll Figuren ein Drama schafft, so bauen wir aus den Figuren unsres zerlegten Ichs immerzu neue Gruppen, mit neuen Spielen und Spannungen, mit ewig neuen Situationen. Sehen Sie!“

Mit den stillen, klugen Fingern griff er meine Figuren, alle die Greise, Jünglinge, Kinder, Frauen, alle die heiteren und traurigen, starken und zarten, flinken und unbeholfenen Figuren, ordnete sie rasch auf seinem Brett zu einem Spiel, in welchem sie alsbald zu Gruppen, Familien, zu Spielen und Kämpfen, zu Freundschaften und Gegnerschaften sich aufbauten, eine Welt im kleinen bildend. Vor meinen entzückten Augen ließ er die belebte und doch wohlgeordnete kleine Welt eine Weile sich bewegen, spielen und kämpfen, Bündnisse schließen und Schlachten schlagen, untereinanderwerben, heiraten, sich vermehren; es war in der Tat ein vielfiguriges, bewegtes und spannendes Drama.

Dann strich er mit heiterer Gebärde über das Brett, warf alle Figuren sachte um, schob sie auf einen Haufen und baute nachdenklich, ein wählerischer Künstler, aus denselben Figuren ein ganz neues Spiel auf, mit ganz anderen Gruppierungen, Beziehungen und Verflechtungen. Das zweite Spiel war dem ersten verwandt; es war dieselbe Welt, dasselbe Material, aus dem er es aufbaute, aber die Tonart war verändert, das Tempo gewechselt, die Motive anders betont, die Situationen anders gestellt.

Und so baute der kluge Aufbauer aus den Gestalten, deren jede ein Stück meiner selbst war, ein Spiel ums andre auf, alle einander von ferne ähnlich, alle erkennbar als derselben Welt angehörig, derselben Herkunft verpflichtet, dennoch jedes völlig neu.

„Dies ist Lebenskunst“, sprach er dozierend. „Sie selbst mögen künftig das Spiel Ihres Lebens beliebig weitergestalten und beleben, verwickeln und bereichern, es liegt in Ihrer Hand. So wie die Verrücktheit, in einem höheren Sinn, der Anfang aller Weisheit ist, so ist Schizophrenie der Anfang aller Kunst, aller Phantasie. …“

Hermann Hesse, Der Steppenwolf, 1927, 1. Auflage 1997 Frankfurt am Main, S. 227ff Suhrkamp Verlag.

Meiner Ansicht nach, geht es in diesen Absätzen nicht um die psychische Erkrankung der Schizophrenie, sondern um die natürliche Vielfalt der menschlichen Persönlichkeit, zum Beispiel bin ich Buddhist, Ehemann, Veganer, Netzwerker, Zuhörer, Fußgänger, Autofahrer, Einradfahrer, Koch, Geschirrspüler, Staubsauger, Leitungswassertrinker, introvertiert, Sonnengrüßer, … und das geht ewig so weiter.

Ich denke, Hesse möchte einem vor Augen führen, dass man – wenn man in seiner Situation zutiefst unzufrieden ist und keinen Ausweg findet – man seine Schwerpunkte im Leben verändern kann. Da wir keine einfältigen Lebewesen sind, sondern eine Vielzahl von Interessen und Fähigkeiten in uns bestehen, kann daraus jeweils ein neues Leben entstehen.

Hesse geht von Leuten aus die „das Auseinanderfallen des Ichs“ erlebt haben, die also bereits eine schwierige Grenzerfahrung durchlebt haben. Anstatt sich in Depressionen oder Schlimmeres zu stürzen, wird aufgezeigt, dass man im Hier und Jetzt lebt und die Vergangenheit lediglich in unserer Erinnerung und in angehäuften Konditionierungen existiert.

Es sollte demnach eine gewisse Notwendigkeit zur Veränderung bestehen und diese auch geeignet überdacht werden.

Zweck der Schule

„Es war etwas in ihm, etwas Wildes, Regelloses, das mußte erst gelöscht und ausgetreten werden. Der Mensch, wie ihn die Natur erschafft, ist etwas Unberechenbares, Undurchsichtiges, Gefährliches. Er ist ein von unbekanntem Berge brechender Strom und ist ein Urwald ohne Weg und Ordnung. Und wie ein Urwald gelichtet und gereinigt und gewaltsam eingeschränkt werden muß, so muß die Schule den natürlichen Menschen zerbrechen, besiegen und gewaltsam einschränken; ihre Aufgabe ist es, ihn nach obrigkeitlicherseits gebilligten Grundsätzen zu einem nützlichen Gliede der Gesellschaft zu machen und die Eigenschaften in ihm zu wecken, deren völlige Ausbildung alsdann die sorgfältige Zucht der Kaserne krönend beendigt.“

Hermann Hesse, Unterm Rad, Frankfurt am Main 1972, 51. Auflage 2012, S. 46ff Suhrkamp Verlag

Im ersten Moment fühlte ich mich sprachlos, als ich die Stelle in Hesse’s Unterm Rad las. Ich bin mir nicht sicher, ob es heute noch Menschen mit solcher Meinung gibt. Für mich zeigt es jedenfalls das Extrem, dem ich keinen kindlichen Geist aussetzen möchte.

Ganz im Gegenteil finde ich, dass durch solcherart Bildung man sich zusätzliche Hindernisse für das Leben und erst recht für den buddhistischen Weg der Befreiung aufbaut. Wenn ich an meine eigene Schulbildung denke, so wurde ich zwar nicht diesem Extrem gemäß unterrichtet, aber ich kann leider auch nicht behaupten, dass meine natürlichen Begabungen groß gefördert oder überhaupt gesucht worden wären.

Müsste ich meine gesamte Schulbildung also selbst zwischen den beiden Extremen einteilen, so würde sie doch näher an Hesses geschildertem Zweck liegen als an einer persönlichen Entfaltung. Das ist aber kein Grund in ein tiefes Loch zu fallen. Man kann sich weiter entwickeln. Glücklicherweise ist die Bildung nicht das Einzige, was einem Menschen im Leben hilft.

Wer sich aber doch Gedanken über alternative Schulen machen möchte, dem empfehle ich folgendes Video der Waldorfschule in Graz.

Kein Vergleich zu meinen Erfahrungen. Ich möchte aber keine Werbung für Rudolf Steiner oder seine fragwürdigen Lehren machen, sondern eher auf die alternative Methodik der Waldorfschulen hinweisen. Da hätten bei der Umsetzung des Bildungsvolksbegehren ruhig einige Maßhnahmen abgeleitet werden können.

gruppierte Sammlung 16.13

Fälschung der guten Lehre

Aus der Serie Buddhas morderne Lehren.

Damals in Savatthi, traf Mahakassapa den Buddha.  Er begrüßte ihn, setzte sich und fragte:

„Sag mir, wie kommt es, dass es früher weniger Vorschriften, aber mehr erwachte Mönche gab und es jetzt mehr Vorschriften aber weniger befreite Mönche gibt?“

„Schau her Kassapa. Wenn sich die Wesen von der Lehre abwenden und die weise Lehre verschwindet, werden die Vorschriften mehr und weniger Mönche befinden sich im Stand der höchsten Erkenntnis. Die Lehre wird aber nicht verschwinden solange nicht eine Fälschung davon auftaucht. Gibt es eine Fälschung so kann auch die Lehre verschwinden.

Das ist so wie der Wert von Gold nicht verschwindet, solange es keine Fälschung davon gibt. Sobald es eine Fälschung gibt, verschwindet auch der Wert des Goldes. Durch die Elemente Erde, Wasser, Feuer oder Luft wird die Lehre nicht zum verschwinden gebracht. Durch törichte Leute, die hier unter uns aufkommen, kann das Verschwinden der Lehre herbei geführt werden, anders als eine Schiff untergeht, weil durch ein Leck Wasser hereinströmt.

Folgende fünf Dinge müssen vermieden werden, da sie zum Verschwinden der Lehre führen: wenn Nachfolgende keinen Respekt mehr vor der Vollendung, der Lehre und der Gemeinschaft empfinden, und wenn es keine Wertschätzung mehr vor Studium und Meditation gibt.

Solange es dafür Respekt und Wertschätzung gibt, wird die Lehre fortbestehen.“

Sutta 16.13: Fälschung der guten Lehre "Samyutta-Nikaya Die gruppierte Sammlung der Lehrreden des Buddha", S.492 Verlag der Weltreligionen 2013

Lehre im online Palikanon: S.16.13. Fälschung der guten Lehre -13. Saddhammappatirūpaka Sutta

gruppierte Sammlung 12.20

Die Ursachen

Aus der Serie Buddhas morderne Lehren.

Es war einmal in Savatthi, da sprach der Buddha zu seinen Mönchen:

„Ich will euch das Gesetz von der ursächlichen Entstehung lehren. Aus der Geburt als Ursache enstehen Alter und Tod. Ob jemand den Pfad zu Ende gegangen ist oder nicht, dieses Grundgesetz vom abhängigen Entstehen steht fest. Ein Buddha erkennt und versteht es und teilt es seinen Mitmenschen mit, macht es ihnen verständlich und appelliert an ihre Einsicht.

Aus der Geburt als Ursache entstehen Alter und Tod, aus dem Werden entsteht Geburt, aus dem Erfassen ensteht Werden, aus Durst folgt Erfassen, aus Empfindung Durst, aus Berührung Empfindung, aus den sechs Sinnesbereichen die Berührung, aus Name und Form die sechs Sinnesbereiche, aus dem Bewusstsein entstehen Name und Form, aus den Einprägungen Bewusstsein und aus dem Nichtwissen enstehen die Einprägungen.

Aus dem Nichtwissen entstehen die Einprägungen. Das ist da, das Sosein, das Nichtsosein, das Nichtanderssein, die Kausalität. Dies heißt das Gesetz von der ursächlichen Entstehung. Was also sind die ursächlich entstandenen Dinge? Alter und Tod sind unbeständig, hervorgebracht durch Einprägungen und dem Gesetz des Vergehens unterworfen. Genauso wie alle anderen Dinge.

Wenn aber jemand die ursächliche Entstehung und diese ursächlich entstandenen Dinge durchschaut hat, mit richtiger Erkenntnis, so wie sie in Wirklichkeit sind, dann wir man nicht in die Vergangenheit schweifen und sich überlegen ob man – oder ob man nicht – in der Vergangenheit ins Dasein getreten ist. Als was, in welcher Gestalt oder aus welcher Daseinsform man ins Dasein getreten ist. Und auch für die Zukunft und Gegenwart erwägt man diese Möglichkeiten nicht, weil man die ursächliche Entstehung und die ursächlich entstandenen Dinge mit richtiger Erkenntnis wohldurchschaut, so wie sie in Wirklichkeit sind.“

Sutta 12.20: Die Ursachen aus "Samyutta-Nikaya Die gruppierte Sammlung der Lehrreden des Buddha", S.302 Verlag der Weltreligionen 2013

Lehre im online Palikanon: S.12.20. Die Ursachen – 10. Paccaya Sutta

Am Fischmarkt

Er sah die Frauen und Mägde zu Markte gehen, hielt sich besonders beim Fischmarktbrunnen auf und sah den Fischhändlern und ihren derben Weibern zu wie sie ihre Ware feilboten und anpriesen, wie sie die kühlen silbernen Fische aus ihren Bottichen rissen und darboten, wie die Fische mit schmerzlich geöffneten Mäulern und angstvoll starren Goldaugen sich still dem Tode ergaben oder sich wütend und verzweifelt gegen ihn wehrten. Wie schon manches Mal ergriff ihn ein Mitleid mit diesen Tieren und ein trauriger Unmut gegen die Menschen; warum waren sie so stumpf und roh und unausdenklich dumm und blöde, warum sahen sie alle nichts, weder die Fischer und Fischweiber noch die feischenden Käufer, warum sahen sie diese Mäuler, diese zum Tod erschreckten Augen und wild um sich schlagenden Schwänze nicht, nicht diesen grausigen nutzlosen Verzweiflungskampf, nicht diese unerträgliche Verwandlung der geheimnisvollen, wunderbar schönen Tiere, wie ihnen das leise letzte Zittern über die sterbende Haut schauderte und sie dann tot und erloschen lagen, hingestreckt, klägliche Fleischstücke für den Tisch der vergnügten Fresser? Nichts sahen sie, diese Menschen, nichts wußten und merketen sie, nichts sprach zu ihnen! Einerlei, ob da ein armes holdes Tier vor ihren Augen verreckte oder ob ein Meister in einem Heiligengesicht alle Hoffnung, allen Adel, alles Leid und alle dunkle schnürende Angst des Menschenlebens zum Erschauern sichtbar machte – nichts sahen sie, nichts ergriff sie! Alle waren sie vergnügt oder beschäftigt, hatten es wichtig, hatten es eilig, schrien, lachten und rülpsten einander an, machten Lärm, machten Witze, zeterten wegen zwei Pfennigen, und allen war es wohl, sie waren alle in Ordnung und höchlich mit sich und der Welt zufrieden. Schweine waren sie, ach viel schlimmer und wüster als Schweine!

Überhaupt, was wurde hier in dieser fetten vergnügten Stadt nicht Tag für Tag gefressen und vergeudet! Wie faul, wie verwöhnt, wie wählerisch waren diese feisten Bürger, wegen deren jeden Tag so viel Säue und Kälber geschlachtet und so viel schöne arme Fische aus dem Fluß gezogen wurden!

Hermann Hesse, "Narziß und Goldmund", S.173 ff und 183, Suhrkamp Verlag 1957

Als ich diese Szenen in dem Buch gelesen habe kam mir unweigerlich die Erinnerung an die unzähligen Dokumentationen über den heutigen Fleisch- und Fischfleischkonsum. In dem Buch folgt auf die Ignoranz und Gleichgültigkeit der Menschheit die Pest. Wie schlimm müsste die karmische Wirkung für das heutige Verhalten sein?

gruppierte Sammlung 16.3

Dem Mond gleich

Aus der Serie Buddhas morderne Lehren.

Einst sprach der Buddha Shakyamuni zu seiner Mönchsgemeinde:

„Ihr solltet die Familien beim Bettelgang wie dem Mond gleich aufsuchen. Mit dem Körper und dem Geist auf Distanz, immer neu willkommen in den Familien und bescheiden. Genauso wie man in einen alten Brunnen schaut oder den Bergklippen herunter oder in ein steiles Flussbett, dabei hält man den Körper und den Geist zurück. So wie Kassapa.

Sagt mir, was für ein Mönch darf die Familien zum Bettelgang besuchen?“

„In dir wurzeln unsere Lehrmeinungen, von dir werden sie geleitet und auf dich stützen sie sich. Bitte erkläre es uns, dann werden wir den Sinn erfassen.“

Der Buddha schüttelte seine Hand in der Luft:

„So wie meine Hand an der freien Luft nicht haftet, nicht erfasst und nicht festgehalten wird, ebenso ist das Denken der Mönche beim Bettelgang. Es haftet nicht an den Familien sondern verbleibt ‚Die Gewinn wünschen, sollen gewinnen; die Verdienst wünschen, sollen verdienstliche Werke tun‘, ebenso befriedigt über den Gewinn anderer wie zufrieden über den eigenen Gewinn.

Sagt mir, welche Lehrpredigt ist nicht rein und welche ist vollkommen rein?“

„Auf dich stützen sich unsere Lehrmeinungen, erläutere uns den Sinn, damit wir ihn erfassen.“

„Wenn ein Mönch von der Lehre erzählt und sich denkt ‚Also, sie sollen die Lehre von mir hören und wenn sie ihnen gefällt, sollen sie sich auch so verhalten‘ dann ist das nicht rein. Wenn er sich aber denkt ‚Die Lehre wurde vom Buddha wohlverkündet, wirkt in der Gegenwart und ist an keine Zeit gebunden, sie lädt zur Betrachtung ein und führt zum Ziel, sie ist vom Schlauen aus eigener Kraft zu verstehen. Also sollen sie die Lehre von mir hören und wenn sie sie verstanden haben, sollen sie danach streben, so zu werden wie es zur Lehre passt.‘ Und aus Erbarmen, Mitgefühl und Mitleid legt er ihnen die vortreffliche Lehre ans Herz. Solch eine Lehre ist vollkommen rein.“

So predigt auch Kassapa. Mit diesem Beispiel oder einem ähnlichen will ich euch ermahnen. Ihr sollt danach streben so zu werden, wie er.

Sutta 16.3: Dem Mond gleich aus "Samyutta-Nikaya Die gruppierte Sammlung der Lehrreden des Buddha", S.468 Verlag der Weltreligionen 2013

Lehre im online Palikanon: S.16.3 Dem Monde gleich – 3. Candūpama Sutta

gruppierte Sammlung 9.8

Die Familienhausfrau

Aus der Serie Buddhas morderne Lehren.

Es war einmal ein Mönch im Land der Kosala. Er lebte in einem Waldhain aber hatte seit geraumer Zeit recht engen Verkehr zu einer Familie. In dem Hain gab es eine Gottheit, die den Mönch in seinem Fehlverhalten beobachtete. Um ihn wieder in die heilsame Richtung zu führen, nahm die Gottheit die Gestalt der Hausfrau an und fragte als solche den Mönch:

„An den Flussufern, am Marktplatz und in allen Straßen reden die Leute von uns. Warum das?“

Der Möcht antwortete:

„Geschwätz ist widerwärtig, aber ein Eremit muss das aushalten und darf sich davon nicht ablenken lassen. Er wird ja davon nicht verunreinigt.
Wer sich vor dem Wort fürchtet, wie die Windgazelle im Wald, der wird sein Gelübde nicht zur Vollendung führen, den nennt man einen Schwachkopf.“

Sutta 9.8: Die Familienhausfrau aus "Samyutta-Nikaya Die gruppierte Sammlung der Lehrreden des Buddha", S.233 Verlag der Weltreligionen 2013

Lehre im online Palikanon: S.9.8. Die Familienhausfrau – 8. Kulagharaṇī Sutta

Buddha ist noch da

… Der Buddha ist immer noch da. Buddha ist die Wahrheit. Unabhängig davon, wer geboren ist oder stirbt, die Wahrheit ist immer noch da. Sie verschwindet niemals von der Welt, sie ist immer da. Ob ein Buddha geboren wird oder nicht, ob jemand sie kennt oder nicht, die Wahrheit verbleibt. Wir sollten dem Buddha näherkommen indem wir uns nach innen wenden und Dhamma finden. Wenn wir Dhamma finden, finden wir den Buddha, und jeglicher Zweifel hat ein Ende. …

Ajahn Chah, "Der Weg in die Freiheit", S.89 Dhammapala Verlag 1996

Mehr von Ajahn Chah und anderen Lehrern findest du hier: http://www.dhammapala.ch

Von der Selbstfindung zur Egoauflösung.